Freitag, 20. August 2010

Literatur-Management unter Mac OS X

Jeder der mal einen wissenschaftlichen Text geschrieben hat weiß, dass Bibliographie-Erstellung, Fußnotenmanagement und Zitationsweise über den gesamten Text hinweg Stil-konsistent sein sollten. Und wer Artikel für verschiedene Zeitschriften aufbereitet, jongliert schnell mit verschiedenen Stil-Vorgaben, die niemand gern händisch einpflegen möchte. Auch was das Management der Quellen betrifft, kann eine Datenbank-Lösung Gold wert sein, denn sie hilft - auch angesichts tausender PDFs - den Überblick zu bewahren. OK, welche Programme zu welchem Zweck? Oder welches Programm zu allem zugleich?

JabRef 2.6 (latest stable)
Ein Bibtex-Derivat für Latex-Freunde, in Java verfasst, Plattformübergreifend, vollständig. Aaaaaber - warum auch immer - auf dem Mac Rosetta (eine Power-PC-Virtualisierungslösung) erfordernd... damit zumindest für mich gestorben...

Mendeley
Eine Online-Lösung. Relativ neu, aufgeräumt, bislang kostenlos, vielversprechend. Mich stört die Netz-Abhängigkeit, aber vielleicht hab' ich's nur  nicht richtig verstanden. Vielleicht später mal mehr darüber. War mir bislang zu viel Arbeit, meine Papers-Datenbank zu übertragen.

Papers
Meine bisherige Lösung für alles. Kann hauptsächlich Quellen-Management. Aber auch Bibliographien erstellen, wenn die Anforderungen ans Layout nicht zu komplex sind. Leider leider zu langsam im Schließen funktioneller Lücken: (i) Als Referenz-Manager nicht cite-while-you-write tauglich. (ii) Journal fixiert und damit untauglich, Buchkapitel, Monographien, usw. Format-korrekt zu erfassen. Die Programmierer empfehlen den Einsatz in Kombination mit Endnote oder Bookends - aber Endnote X4 User werden keine externe Lösung zur Quellenverwaltung mehr brauchen. Meine Empfehlung hier: nur kaufen, wenn Version 2 endlich erscheint und die Lücken schließt.

Endnote X4 for Mac (erscheint in den nächsten Wochen, Käufer der Vorgängerversion sind upgradeberechtigt)
Die teure Lösung, dafür mit kontinuierlicher Weiterentwicklung und großem Anwenderfeld. Wer die Lizenz günstig über die Uni bekommen kann, liegt hier wahrscheinlich nicht verkehrt. Mir wars lange zu teuer.

Bookends 11
Die bewährte Kombination zum absturzfreien Wordprozessor Mellel. Läuft bei mir noch in Version 10 und wird wenig genutzt, weil ich mich so auf Papers eingeschossen habe. Die günstigere Alternative zu Endnote und auf dem Mac ähnlich kompatibel zu Word & Co. Am besten mal mit Teilbibliographie antesten. Zumindest in der MacUpdate Community liegt Bookends auch mit weitem Abstand vor seinen Konkurrenten.

So, das sind erstmal die Programme, die mir bislang über den Weg gelaufen sind. Schaut einfach mal durch, was zu euch passt und wenn ihr mehr wisst, einfach kommentieren, ich nehm's dann beim nächsten Review mit auf.

Es grüßt euch,
PhilosoFox

P.S. Für alle, die den ganz großen Überblick suchen, hält Wikipedia hier was entsprechendes bereit.